Diese Glasvitrine ist das zentrale Stück einer Tischler-Meisterarbeit – von der Idee über die Planung bis hin zur Ausführung gemeinsam mit dem angehenden Meister.
Glasvitrine gebogen aus Floatglas 8 mm mit Einlegeboden
Breite 600 mm, Höhe 550 mm, Biegeradius 300 mm
Boden- und Deckscheibe ESG 8 mm mit Bohrlöchern
Rückwand 8 mm mit Aussparung für Einlegeboden
Seitenteile und 2-flüglige Tür mit Griffen, Scharniere aus Edelstahl gebogen im Biege-Radius
Uns erreichte diese Anfrage (siehe Zeichnung), die sehr interessant wirkte, gleichzeitig aber in der Planung und Umsetzung einige Herausforderungen mit sich brachte.
Wir steckten die kreativen Köpfe zusammen mit den Fragestellungen: Wie können wir diese Gläser mit bestem Ergebnis biegen? Wie öffnen sich die Türen? Welche Scharniere können wir verwenden, ohne Bohrungen? Wie schließen die Türen?
Es folgten Probebiegungen, Telefonate, vor Ort, Besprechungen mit dem Auftraggeber, ein neuer Ansatz, ein neuer Gedanke – und dann ein Meisterstück aus unserem Haus.
2010 begann die Restaurierung der Fenster im Dresdner Zwinger, einem der bedeutendsten historischen Denkmäler Sachsens. Der Auftrag stellte die Glasbiegerei Pfaltz vor die Herausforderung, neue Flachgläser zu produzieren, die in ihrer Anmutung den historischen Fenstern ähneln sollten. Die original Fenster waren bei der Bombardierung Dresdens im II. Weltkrieg nahezu vollständig zertört worden.
Projektanforderungen für das Denkmalschutz-Glas im Dresdner Zwinger
Herstellung von Flachgläsern mit einer leichten Welligkeit und kleinen Glasfehlern, um den historischen Charakter zu bewahren.
Jedes Glas musste ein Unikat sein, umsich wiederholende Muster zu vermeiden.
Anforderungen an Temperaturwechselbeständigkeit und Formstabilität für die Denkmalschutzgläser.
Technische Daten der Zwingerfenster
Verwendung von 4 mm Superweißglas (Floatglas).
Herstellung von über 2.000 Denkmalschutzscheiben.
Laminierung der Scheiben und Weiterverarbeitung zu Isolierglas.
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Im Detail gut erkennbar sind die Wölbungen im Flachglas, die nachzubilden waren.
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Historische Fenster im Dresdner Zwinger – hergestellt in der Glasbiegerei Pfaltz in Radeburg.
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Repräsentativ bis ins Detail – das westliche Eingangsportal zum Dresdner Zwinger
Herangehensweise und Ergebnis für den Denkmalschutz
Unsere Glasexperten fanden spezielle Platten, mit denen die gewünschte Welligkeit im Glas erzielt werden konnte. Sie bieten eine hohe Temperaturbeständigkeit, ideal für den Glasbiegeprozess. Durch eine präzise Steuerung von Ofentemperatur und Haltezeit wurden die gewünschten Ergebnisse erzielt. Das Verfahren erforderte zahlreiche Testläufe, bis die Gläser den historischen Vorlagen entsprachen, die glücklicherweise erhalten geblieben waren. Das Endergebnis sind einzigartige Denkmalschutzgläser, die dem Dresdner Zwinger neuen Glanz mit historischer Anmutung verleihen.
Als Glasbiegerei sind wir eng vernetzt mit Handwerkern der Region. Diese antik anmutende Standuhr ist das Meisterstück eines Schreiners. Wir durften zwei gebogene Scheiben und eine plane Scheibe im Modellzuschnitt beitragen. Sie bilden die Füllung für die Rahmentüren der Standuhr.
Der Aufbau der Uhr wurde ursprünglich von einer gebogenen (mittig) und zwei planen Scheiben (rechts und Llinks) nach einigen Überlegungen und Änderungen des angehenden Meisters auf eine plane Scheibe mittig und zwei gebogenen Scheiben rechts und links geändert und gefertigt. Die Biegung geht dabei von unten nach oben.
So realisieren wir auch Ihr Meisterstück! Flexibel und lösungsorientiert bis uns Detail.
Technische Daten zum Glas:
4 mm Weißglas
zylindrisch gebogen
plane Scheibe in ESG Weißglas 4 mm
Herzlichen Glückwunsch an den frisch gebackenen Meister! Wir sind stolz darauf, etwas zu dieser wunderbaren Lösung beigetragen zu haben und freuen uns auf die Zusammenarbeit in Zukunft.
Eine besondere Herausforderung war die Erneuerung einer Scheibe am U-Bahnhof Fehrbelliner Platz in Berlin. Die gebogene VSG Scheibe hat eine Gesamtabwicklung von 3180 mm, was auch für uns nicht in einem Stück machbar war. Die Scheibe in der Mitte zu teilen, war sicher auch früher schon häufig das Mittel der Wahl. Die eigentliche Schwierigkeit war, das gesamte Scheibenkontor auf eine Schablone zu übertragen, zu digitalisieren und so zu fertigen, dass beide Scheiben perfekt verbaut werden können.
Wegen seines Uhrenturms trägt die Eingangshalle des U-Bahnhofs mit Bushaltestelle, Kiosk und Gastronomie bei den Berlinern den Spitznamen „Bohrinsel“. Das Empfangsgebäude wurde 2017 unter Denkmalschutz gestellt.
Erstellt wurde hier ein besonderer Raumtrenner für einen Besprechungsraum einer Landesbank. Unser Kunde , die Schreinerei Wittmann, sollte auf eine Podestfläche im Raum einen ovalen Besprechungsraum mit gebogenen Gläsern erbauen. Besondere Anforderung bei diesem Projekt: Auch die Eingangstür sollte gebogen sein.
VSG-Glas aus 2 x 5 mm Weissglas
laminiert mit einer EVA-Folie in einer Scheibenhöhe von 2654 mm
Die Sanierung des denkmalgeschützten Feuerschiffs „Norderney“ in Wilhelmshaven erforderte die fachgerechte Restaurierung des originalen Leuchtfeuers. Die Gläser von 1907 mussten teilweise ersetzt werden. Die Glasbiegerei Pfaltz in Radeburg wurde beauftragt, zwei spezielle gebogene Scheiben zu produzieren, die sich perfekt in das historische Objekt einfügen.
Projektanforderungen bei der Schiffssanierung
Ersatz von zwei gebogenen Glasscheiben am Leuchtfeuer des Feuerschiffs.
Exakte Nachbildung des Musterglases, das zur Verfügung gestellt wurde.
Enge Abstimmung mit dem Auftraggeber, den Technischen Betrieben Wilhelmshaven.
Technische Daten der Leuchtfeuer-Verglasung
Glasaufbau: Gebogenes VSG-Glas aus 2 x 4 mm Floatglas.
Laminierung mit 0,76 mm EVA-Folie.
Modellzuschnitt mit 3 Rundecken.
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Das Leuchtfeuer des sanierungsbedürftigen Feuerschiffs war abmontiert und zwischengelagert worden.
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Das historische Leuchtfeuer kurz vor der Montage auf dem Schiff. Die Wölbung des Glases, Zuschnitt und Passform sind unsere Handwerkskunst.
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Das Feuerschiff nach der Sanierung mit restauriertem Leuchtfeuer und neuem Namen.
Herangehensweise und Ergebnis bei der Glasrestaurierung
Nach Vorlage einer originalen Musterscheibe erfolgte eine präzise Handarbeit: Das Glas wurde mittels Rolling-Verfahren gebogen, um die benötigte Form zu erreichen. Die gebogene Scheibe wurde dann händisch in das gewünschte Dreiecksmodell geschnitten und mit Rundecken versehen. Die enge Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber gewährleistete eine perfekte Passform und den Erhalt des historischen Leuchtfeuers.